Aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften werden Firmen, die dem Finanzsektor zuzuordnen sind, häufig bei der Überprüfung empirischer Asset-Pricing-Modelle - wie beispielsweise in [Fama and French, 1992], [Fama and French, 2015] oder [Carlson et al., 2009] - ausgeschlossen. Dies liegt darin begründet, dass dieser Sektor aufgrund der Intermediärsfunktion besondere Eigenschaften aufweist. [Barber and Lyon, 1997] nahmen das zum Anlass um zu überprüfen, ob die Risikofaktoren die auf "Größe" bzw. dem "Buch- /Marktwert-Verhältnis" basieren auch auf die Finanzbranche angewandt werden können. Bei dieser Untersuchung konnte keine unterschiedliche Wirkungsweise der beiden Faktoren für den Finanzbereich festgestellt werden. [Viale et al., 2009] haben sich für eine selektivere Kategorisierung von Finanzunternehmen entschieden und konnten keine Belege dafür finden, dass die genannten Risikofaktoren abnormale Renditen von Finanzwerten erklären können. In anderen Studien, die sich insbesondere auf das Risikoexposure beziehen, bilden die Marktmacht sowie der Produktmix von Finanzinstituten mögliche Einflussfaktoren auf das Asset-Pricing.
Inwieweit der „Gesundheitszustand“ des Finanzsektors einen Einfluss auf die übrigen Branchen ausübt, soll in diesem Zusammenhang ebenfalls erörtert werden. [Pereira and Rua, 2018] haben dazu einen finanssektorspezifischen Risikofaktor entwickelt.
Neben der Betrachtung des Finanzdienstleistungssektors stellt die Versicherungsbranche einen weiteren Schwerpunkt der Dissertation dar. [Ben Ammar et al., 2018] konnten zeigen, dass gängige Kapitalmarktmodelle nur wenig Aussagekraft für den Bereich der Haftpflicht- und Sachversicherer aufweisen. Sie schlagen für diese Versicherungsbereiche ein Fünf-Faktor-Kapitalmarktmodell vor. Fokus der Dissertation liegt auf der Entwicklung eines Modells, welches für den gesamten Versicherungsbereich über alle Sparten hinweg eine hohe Aussagekraft besitzt.
Sectoral Asset Pricing for Financials
MEMBER IN THE JOINT ACADEMIC PARTNERSHIP
since
Joint Academic Partnership Economics and Business
Prof. Dr. Klaus Röder
Der Forschungsschwerpunkt unseres Lehrstuhls liegt auf der empirischen Kapitalmarktforschung, insbesondere in den Bereichen
Asset Pricing
Behavioral Finance
Investment- und Risikomanagement
Sustainable Finance
Termingeschäfte
Value Investing
Herausgeberschaft der Schriftenreihe "Finanzierung, Kapitalmarkt und Banken" im Eul Verlag in Zusammenarbeit mit Prof. Hermann Locarek-Junge (TU Dresden) und Prof. Mark Wahrenburg (Goethe-Universität Frankfurt)
Mitherausgeber der Zeitschrift „Corporate Finance“
Forschungsschwerpunkte:
- Empirische Kapitalmarktforschung
- Asset Pricing
- Sustainable Finance
Publikationen
Kick A. und H. Rottmann (2024):
On the protective effects of European sustainable stocks during the Russian invasion of Ukraine. In: Applied Economics. https://doi.org/10.1080/00036846.2024.2393455
Kick A. und H. Rottmann (2022):
Sustainable Stocks and the Russian War on Ukraine - an Event Study in Europe. CESifo Working Paper No. 9798. papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm.
Kick A. und H. Rottmann (2022):
The relevance of banks to the European stock market. In: The European Journal of Finance. https://doi.org/10.1080/1351847X.2022.2134811.
Vorträge
Kick, A. (2024):
Nomen est omen - The effects of "greening"' European fund names, Radein-Seminar, 07.02.2024
Kick, A. (2024):
Nomen est omen - The effects of "greening"' European fund names, BayWISS Netzwerktreffen, 21.06.2024