Das Gesundheitswesen ist sehr manipulationsanfällig. Gründe hierfür sind beispielsweise die komplexen, vielschichtigen, oftmals intransparenten Strukturen sowie die zum Teil sehr unterschiedlichen Interessenslagen. Die Reputation der Akteure des Gesundheitswesens als glaubwürdiger, verlässlicher und verantwortungsvoller Partner ist in der Gesellschaft jedoch von besonderer Bedeutung. Compliance Management dient der Sicherstellung regelkonformen und ethischen Verhaltens aller Mitglieder einer Organisation und damit der Vermeidung von wesentlichen Verstößen. Derzeit besteht im Gegensatz zu anderen Branchen jedoch weder für Leistungserbringer noch für Kostenträger eine generelle Verpflichtung zur Implementierung eines Compliance Management Systems. Dementsprechend werden Compliance-Maßnahmen im Gesundheitswesen i.d.R. auf freiwilliger Basis implementiert. Aufgrund der Besonderheiten der Branche besteht in den gesundheitswirtschaftlichen Einrichtungen jedoch oftmals eine Hürde, die juristisch-ökonomisch geprägte Thematik „Compliance“ zu etablieren. Neben der formalen Einführung des Systems als solches sind dessen Akzeptanz sowie die Etablierung einer positiven Compliance-Kultur innerhalb der Organisation wesentlich. Dies stellt den Anknüpfungspunkt meines Forschungsprojektes dar.
Ziel meiner Arbeit ist demnach, subjektive Bedeutungsmuster im Hinblick auf die Akzeptanz von Compliance Management Systemen im Gesundheitswesen zu rekonstruieren, um wiederum Erfolgsfaktoren für die Implementierung von Compliance zur Stärkung einer positiven Compliance-Kultur generieren zu können.
Zur Analyse der Akzeptanz- bzw. Erfolgsfaktoren von Compliance Management Systemen im Gesundheitswesen werden im Zuge einer qualitativen Fallstudie 30 leitfadengestützte Experteninterviews in vier gesundheitswirtschaftlichen Unternehmen geführt. Diese werden transkribiert und inhaltsanalytisch nach KUCKARTZ ausgewertet. Die Untersuchung wird durch eine Dokumentenanalyse unterstützt.
Compliance Management Systeme im Gesundheitswesen – Empirische Analyse zur Stärkung einer positiven Compliance-Kultur
MEMBER IN THE JOINT ACADEMIC PARTNERSHIP
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Joint Academic Partnership Economics and Business
Prof. Dr. Mirko Kraft
Lehre und Forschung zu versicherungsökonomischen Fragestellungen unter Beachtung versicherungsaufsichtsrechtlicherRahmenbedingungen.
Studiengangsleiter des berufsbegleitenden Bachelorstudiengangs Versicherungswirtschaft und Ansprechpartnerfür den Schwerpunkt Versicherungsmanagement im Masterstudiengang Betriebswirtschaft an der Hochschule Coburg.
Forschungsschwerpunkte:
- Controlling und Risikomanagement (in Versicherungsunternehmen)
- Versicherungsaufsicht (Solvency II)
- Digitalisierung und Telematik
Prof. Dr. Jörg Schlüchtermann
Publikationen
Bauchowitz A. (2021):
Compliance Management im Gesundheitswesen. Qualitative Analyse der Akzeptanzfaktoren. Hamburg, Verlag Dr. Kovač.
Bauchowitz A., Lenger und Vogel (2019):
Industriedrittmittel bei Universitätsklinika – Lösungsansätze für spezifische Bilanzierungsfragen. WPg – Jg. 71/Heft 5/ 2019, S. 281-289.
Bauchowitz A. und Kraft (2017):
Analyse der Abwicklung von gesetzlichen Krankenkassen per sozialrechtlicher Schließung oderper Insolvenzverfahren. ZVersWiss – Jg. 106/Heft 5/ 2017, S. 425-445.
Vogel und A. Bauchowitz (2016):
BilRUG und Gesundheitswirtschaft - Auswirkungen auf Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. WPg – Jg. 69/Heft 22/2016, S. 1237-1243.
Bauchowitz (2016):
Rettung auf dem Papier. GesundheitsWirtschaft – Heft 3/ 2016, S. 42-43.
Vogel und A. Bauchowitz (2016):
Krankenhaus-Buchführungsverordnung (KHBV) und Pflege-Buchführungsverordnung (PBV) nach Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz(BilRUG). DStR – Jg. 54/Heft 3/ 2016, S. 141-143.
Lenger und A. Bauchowitz (2015):
Bei Risiken und Nebenwirkungen... Widerruf der Apothekenzulassung?!. NZI – Jg. 18/Heft 12/2015, S. 494-499.
Lenger und A. Bauchowitz (2015):
Untreuestrafbarkeit der Geschäftsleitung einer gesetzlichen Krankenkasse durch Abstimmungsverhaltenim Insolvenzplanverfahren?. NZI – Jg. 18/Heft 1-2/ 2015, S. 9-12.
Bauchowitz A. (2015):
Prozessoptimierung – Transfer des Lean Managements in das Gesundheitswesen, Monographie, Hamburg.
Auszeichnungen/Stipendien
04/ 2019 – 09/ 2020
Stipendiatin des Promotionsstipendiums für HAW-Absolventinnen der Landeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragtenan Bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (LaKoF Bayern) – Gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
04/ 2014 – 02/ 2016
Stipendiatin des Aufstiegsstipendiums (Master) der Stiftung Begabtenförderung (sbb) – Gefördert vom Bundesministeriumfür Bildung und Forschung
04/ 2011 – 02/ 2014
Stipendiatin des Aufstiegsstipendiums (Bachelor) der Stiftung Begabtenförderung (sbb) – Gefördert vom Bundesministeriumfür Bildung und Forschung
Vorträge
21. - 22.03.2018
Konferenzteilnahme an der Jahrestagung des DVfVW e.V., München: Vortrag: „Empirische Analyse der Nutzung von Compliance-Maßnahmen in der gesetzlichen Krankenversicherung“
05. - 06.03.2018
Konferenzteilnahme an der 10. Jahrestagung des DGGÖ e.V., Hamburg; Vortrag: „Empirische Analyse derNutzung von Compliance-Maßnahmen in der gesetzlichen Krankenversicherung“
07. - 08.12.2017
ICIR Frankfurt Insurance Research Workshop, Frankfurt; Vortrag: „Insurance regulation withinthe statutory health insurance system – Empirical analysis of status quo, use and necessity of compliance management systems“
15. - 16.03.2017
Konferenzteilnahme an der Jahrestagung des DVfVW e.V., Berlin; Vortrag: „Analyse der Abwicklung vongesetzlichen Krankenkassen per sozialrechtlicher Schließung oder per Insolvenzverfahren“