Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (2018, S. 455 - 456) betrachtet den Zugang zu Gesundheitsinformationen als grundlegend für eine qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung. Die Bereitstellung von Gesundheitswissen wird immer wichtiger, denn rund 89 % der Deutschen informieren sich aktiv über Gesundheitsthemen. In diesem Zusammenhang gewinnt das Internet mit seinen Gesundheitsportalen als Informationsquelle immer mehr an Bedeutung (Baumann und Czerwinski 2015, S. 73; Marstedt 2018, S. 10).
Gleichzeitig gibt es Befunde, die die Qualität von Gesundheitsinformationen im Internet in Zweifel ziehen (Sun et al. 2019, S. 17; Keselman et al. 2019, S. 2). Rebitschek und Gigerenzer (2020, S. 666) konstatieren, “[…] dass nach wie vor die wenigsten digitalen Gesundheitsinformationen informiertes Entscheiden ermöglichen.[…]“.
Angesichts der aktuell raschen Entwicklung und Durchdringung von KI-Lösungen im Alltag der Menschen ist es denkbar, dass Gesundheitsportale in Zukunft über zahlreiche Funktionalitäten verfügen können. Zu diesen erweiterten Funktionalitäten zählen Wangler und Jansky (2021, S. 364) beispielsweise algorithmische Diagnosemöglichkeiten. Aber auch die Implementierung von Chatbots sowie weitere interaktive und KI-basierte Möglichkeiten sind denkbar. Dadurch kann ein Gesundheitsportal eine Lotsenfunktion im Gesundheitswesen übernehmen und somit weiter an Bedeutung für die Suchenden und das Gesundheitswesen gewinnen.
In der geplanten Forschungsarbeit soll daher der Einfluss von Gesundheitsportalen, auf das Entscheidungsverhalten der Nutzenden untersucht werden.